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Pilgern zum Corona Test

Ein tolles Bild auf Steinbach an der Steyr, mit dem schneebedeckten Kaiblinger Kogel dahinter.

Ein herrlicher Spätwintertag wurde genutzt um zu Fuß von daheim (Adlwang) nach Grünburg zum Corona Testen zu "pilgern"! Wir sind heute den dritten Sonntag hintereinander dort hin, 2x zu Fuß, um uns testen zu lassen. Es ist doch beruhigender, Gewissheit zu haben, außerdem möchte ich meinen Vater wieder Mal im Altersheim besuchen.

Wir sind kurz vor Mittag gestartet, hinauf zum Pogmair und den Panoramaweg - beste Aussichten ins Alpenvorland und Mühlviertel - weiter über Wasserhäusl, Hasenberg bis zum Kotbauern. Dort weiter den Wanderweg Nr.33 hinein in den Pyret-Wald, über den Fernbach und das sehr steile Stück hinauf zum Mostbauern Kroißn. Dann die Straße bis hinauf zum Feuerwehrhaus von St.Nikola. Dieser lange Anstieg wurde belohnt mit Blick ins Steyrtal, Grünburgerhütte, und das tiefwinterliche Sengsengebirge. Weiter hinunter Richtung Autohaus Gegenleitner, vorher sind wir aber schon nach links auf die Wiese abgebogen, wir gingen schnurgerade hinunter nach Grünburg. Auf den Wiesen zu gehen macht deutlich mehr Spaß, als auf der Straße, außerdem ist der Blickwinkel auf die landschaftlichen Schönheiten, besonders Steinbach sticht da heraus, ein anderer. So nutzen wir die Gelegenheit über die Wiesen zu gehen, wann immer dies möglich ist, mit Bedacht darauf, den Bauer nicht zu verärgern!

Kurz vor Grünburg kamen wir, bei einem Lagerplatz des Bauhofes (vermutlich ...) vorbei, da lag ein Haufen umgeschnittener Weiden. Die Palmkätzchen zogen Doris magisch an, und bald darauf hatte sie einen schönen Buschen in der Hand, und weiter ... ich auf dem Rucksack! Aber die waren wirklich besonders ansehnlich.

Bald danach kamen wir zu einem Lieblingsplatz von mir in Grünburg. Der Blick auf die Steyr und die Kirche von Steinbach, sind schon was besonderes.

Unser Weg führte weiter hinunter zur Steyr und beim CAFE Rafafaela vorbei. Hoffentlich können wir bald wieder in diesem Gastgarten, direkt neben der Steyr sitzen, das vermisse ich schon ein wenig.

Gleich danach, der Bahnhof Grünburg von der Steyrtalbahn. Einige Menschen halten die Museumsbahn in Schuss, wie ich heute und vor zwei Wochen beobachten konnte, zum Glück. Wir gehen den Schienen entlang, vorbei am 1x1m großen Holzhüttchen vom "Signalfernsprecher", ja so war die Kommunikationstechnik vor nicht allzu langer Zeit. Nach zehn interessanten Minuten auf den Schienen, (vorbei an hervorsprießenden Leberblümchen, der Bärlauch ist auch nicht mehr zu "überriechen", Märzenbecher entfalten auch schon ihre schönen Blüten), entlang der wunderschönen grünlichen Steyr, bogen wir links hinauf. Sehr steil führt ein unscheinbarer Pfad zum alten Lagerhaus. Aha, heute sind aber mehr Menschen da zum Testen, wie letztes mal. Aber nach 20 Minuten waren wir schon wieder fertig und gehen wieder zu den Schienen hinunter. Ein Stück weiter kamen wir zu den Schrebergärten von der Hörmühle. Eine tolle Lage, hier so nahe an der glasklaren Steyr.

Nach dieser Anlage von sehr kreativen Wochenendhäuschen, bei den Gebäuden der Mühle vorbei, und hinauf zur Bundesstraße. Sehr viele Autos fahren heute wieder, wie froh bin ich zu Fuß unterwegs zu sein. Diese Woche hatte ich es geschafft, daß ich das Auto an vier Tagen nicht benützt hatte, bzw. nicht brauchte.

Bald kamen wir zum Kirchbühel von Waldneukirchen. An dessen Anfang blieb ich bei dem Materl (zwei Meter hohes, Doppelbalkisches Kreuz) stehen.

Eine Geschichte, nein Begebenheit vor wirklich langer Zeit, war auf der Tafel darunter zu lesen: Zur Pestzeit, 1650 bis 1713, wurden die Toten nicht bei der Kirche begraben, sondern hier herunten.  Aus Angst vor dem "Schwarzen Tod", wurden die vielen Pesttoten außerhalb des Ortes, an diesem Ort in einem Massengrab bestattet. Wie schrecklich muss diese Zeit für die Menschen gewesen sein?! Die hatten nicht die Möglichkeiten wie wir heute, sich zu wehren. 63 Jahre, so lange, hatte dieser "Schwarze Tod" hier gewütet. Wir sind schon nach einem Jahr "Corona" total porös ... außerdem haben wir ja jetzt ein Gegenmittel! Die Pest damals, reduzierte die Bevölkerung von Europa erheblich, in manchen Gegenden um bis zur Hälfte! Was war das für eine Kathastrophe, im Vergleich zu unserem Corona!? Sehr dankbar bin ich, in dieser, unserer Zeit zu leben, trotz des leidigem Corona Virus.

Mit diesen Gedanken wurde der steile Kirchbühel zügig erstiegen, der Hunger war schon groß. Da freuten wir uns riesig über einen Kebap beim "Waldo". Diesen verspeisten wir genüsslich vor der schönen Marien-Kapelle, bei der Volksschule, auf einer sonnigen Bank.

Waldneukirchen verließen wir durch die Kammererstraße, viele haben schon die Osterdeko ausgepackt, wie wir zur Freude an den neuen Häusern in dieser Siedlung sehen konnten. Über den Binderbach, gings weiter, vorbei an einem Pferdehof, zur Eggmaierstraße. Weiter über einen Wiesenweg zur Moserstraße. Von dort zur Bundesstraße, neben dieser, auf der Wiese bis zum Fernbach, jetzt waren wir wieder in Adlwang. Weiter bis zum Ort, vor diesen bogen wir in den "Südhang" ein. Dann noch ein kurzer, steiler Anstieg und wir waren zuhause. Als wir ankamen, freuten wir uns, wie immer, in diesem schönen Haus leben zu dürfen. 

Euer, Corona negativer Pilger, Helmut!

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