Die Statue des Heiligen Jacobus in der Kathedrale von Santiago de Compostela.
Hier enden alle Jakobswege, hier ist das langersehnte Ziel aller Pilger, jetzt und vor längst vergangenen Zeiten.
Seit dem 9. Jahrhundert, pilgern Menschen zu diesem, neben Jerusalem und Rom, bedeutendstem Pilgerort der Christen.
Weit über 300.000 Pilger kamen im Jahr 2019 nach Santiago, die Zahl stieg in den letzten Jahren enorm. Zehn Jahre davor waren es nur halb so viele.
Aber auch im Mittelalter, im 12. bis 14. Jahrhundert waren schon so viele Pilger, unter etwas erschwerteren Bedingungen als heute, unterwegs zum Grab von Jacobus dem Älteren, einem Jünger von Jesus Christus.
Nach dem Tod von Jesus, versuchte Jacobus Spanien, im besonderen Galicien, zu missionieren, mit mäßigem Erfolg. Er kehrte zurück nach Jerusalem, und erlitt dort im Jahre 44 nach Christus, als erster aus dem Apostelkreis das Martyrium. König Herodes Agrippa I. ließ ihn durch das Schwert enthaupten.
Eine Legende sagt, das der Leichnam des Apostel Jacobus von Athanasius und Theodorus, zwei treue Gefährte von ihm, mit dem Schiff über das Mittelmeer nach Hispanien, Galicien gebracht wurde. Am, damaligen, westlichen Ende der Welt, Finis Terrae, ging das Boot im Hafen von Iria Flavia an Land. Die Getreuen von Jacobus brachten den Leichnam ins Landesinnere. Königin Lupa und der König von Dugium versuchten dies zu verhindern, aber durch verschiedene Wunder gelang es den Leichnahm nach Libredón (heute Santiago de Compostela) zu bringen. Dort, an einem heidnischen Tempel, bauten sie ihrem Meister eine Grabkammer und setzten ihn bei. Sie wachten bis zu ihrem Tod am Grab vom Heiligen Jacobus. Danach geriet das Grab aber in Vergessenheit.
Um das Jahr 813 entdeckte Pelagius, ein Einsiedler, das Grab. Er sah in der Nacht geheimnisvolle Lichterscheinungen, Sternschuppen zeigten auf ein Feld im Wald. Er berichtete dies dem Bischof Theodemir von Iria Flavia. Dieser ließ das Grab freilegen, es kam der Leichnam eines Enthaupteten und zwei weitere zum Vorschein. Jacobus und seine zwei Getreuen waren gefunden.
Alfons II., König von Asturien und Leon war der erste Pilger und ließ eine Kirche an der Fundstelle errichten. Die Pilger wurden rasch zahlreicher. Es wurde bald eine größere Kirche nötig, um die Gläubigen, die jetzt auch schon aus Frankreich oder noch entfernteren Ländern kamen, aufnehmen zu können. Im 11. Jahrhundert wurde dann eine neue Jacobuskirche, eine Basilika errichtet.
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