Pilgern zum Christkindl

Eine Märchenwinterlandschaft machte den diesjährigen "Christkindlpilgertag" (jedes Jahr am 1. Adventsonntag) von Adlwang nach Christkindl zu einem ganz Besonderen!

Aber durch den vielen Schnee war er auch eine beachtliche Herausforderung, sehr anstrengend und auch spannend .... spannend, weil die Wege durch Wald und Augebiete von umgebogenen Sträuchern oder auch sogar von umgefallenen Bäumen blockiert sein könnten, so war es dann auch! Auch die Steyrtalbahn konnte an diesem Tag nicht fahren - schade, diese zu sehen (wie ansonsten jedes Jahr) wäre sehr schön, wenn sie so durch die Winterlandschaft "dampft".

Zwei Tage vorher bin ich das Stück von Letten bis Christkindl noch in beide Richtungen "abgegangen" (begutachtet), dann aber am Sonntag "dem Pilgertag" war alles komplett anders!

10 Pilger waren wir insgesamt, die sich um 7:40 von Adlwang auf den Weg machten. Bald nach Adlwang, auf dem Wanderweg "zum Kroisn", durch den Pyret-Wald und über den Fernbach war der 1. Höhepunkt - also sowas von zauberhaft dieser Winterwald, dann noch der durch den Schnee 3x so schwere Anstieg hinauf zum Kroisn - auch ein einmaliges Erlebnis, aber sehr anstrengend.

Weiter gings dann relativ normal hinauf zum GH Hohe Linde, von dort über die Wiese (min. 30 cm Schnee), Wald und wieder Wiese hinunter nach Grünburg - wie auf Watte oder auf Wolken gingen wir durch den herrlichen Pulverschnee, die Landschaft eigentlich schon ein wenig "Kitschig", wie Manuela passend anmerkte - Blick auf Steinbach, Steyr, Grünburgerhütte im Winterwunderland.

Beim GH Kienauer wurde zu einer verdienter Pause mit Getränke und stärkender Suppe eingekehrt, die Senior Chefin kümmerte sich rührend um die Pilgergruppe aus Adlwang. Vielen Dank dafür!

Inzwischen kam auch noch die Sonne heraus - wie gesagt: "kitschiger" gehts fast nimma!

Leider dauert das Pilgern durch den vielen Schnee auch wesentlich länger, auf den Straßen mussten die Schritte ganz vorsichtig gesetzt werden, das war nicht ungefährlich - somit hatten wir schon eine Stunde Verspätung.

Nach GH Kienauer (11 Uhr) gingen wir ein Stück im "Schweigen" über Wiese und Waldstück, da konnten wir das Knirschen unserer Schritte im Schnee, das Wasser der nahen Steyr, unseren Herzschlag, den Atem und so manch anderes besonders Intensiv wahrnehmen!

Ein Stück auf den Schienen (die man nicht wirklich sah) und danach durch schönen Mischwald konnten wir ungehindert gehen. (Noch) Keine Weghindernisse, oder nur ganz kleine, durch den vielen Schnee und umgebogenen Sträuchern/Bäumen.

Auf Güterweg erreichten wir die Sommerhubermühle, ca. die Hälfte hatten wir geschafft. Weiter auf Asphaltsträßchen war das Pigern "unbeschwert", wir kamen nach Aschach zur "Nepomuk-Kapelle". Gleich weiter durch die Flath-Siedlung und nach kurzem "Auf- und Ab" zur Haltestelle (Steyrtalbahn) Letten. Die nahe Werndl Kapelle ist jedes Jahr Fixprogramm, dieses Mal aber machten wir in der Hütte der Haltestelle Pause mit Jause.

Ich ging gleich weiter um die Lage zu erkunden, ob es möglich ist das (normalerweise schönste) Stück - ca. 500m - ganz dicht neben der Steyr und Konglomeratwand begehen zu können. Leider, halbmittig war eine Baumgruppe umgestürzt, es gab keine Möglichkeit da vorbei zu kommen. Somit pilgerten wir die Straße Richtung Neuzeug, kurz vorher den Weg über den steilen Hang hinunter zur Steyr und von dort über die Brücke hinüber Richtung Fussballplatz Neuzeug.

Ein Herr erklärte uns, dass nicht durch den "Pergener-Wald" gegangen werden konnte. Auch ein Räumkommando von der Steyrtalbahn war unterwegs - somit war nicht möglich über die Schienen zum Wanderweg in den Pergener-Wald zu gelangen. Sehr Schade, sehr gerne hätte ich der Gruppe den fantastischen Weg durch den Wald nach Christkindl gezeigt.

Plan B: über Fussballplatz von Neuzeug, dann auf Güterwege nach Schwaming, dann Tinsting, dann Rosenegg - es war mittlerweile schon fortgeschrittener Nachmittag, die Sonne stand schon sehr tief, es wurde kälter = die Straße eisig, dies war nochmal gefährlich hinunter nach Rosenegg und weiter zur Kruglwehr.

Die Basilika (auf der Konglomeratwand) war zu sehen, sie erstrahlte in der Abendsonne - ein herrlicher Anblick, Christoph meinte: "Wie Wunderschön, sogar die Glocken der Basilika Christkindl begrüßen uns" (... es war 16 Uhr)!

Nach letztem steilen Stück (die Engelsstiege war "zu gefährlich") auf der schmalen Straße hinauf standen wir auf der Zufahrt zur Basilika, alles in dicker Watte (Schnee) verpackt - so werden die Werbefotos für Touristenbroschüren gemacht!

Gemeinsam wurde in der Basilika eine Abschluss-Andacht gehalten, mit der Entstehungsgeschichte dieses besonderen Wallfahrtsortes und Impuls " A - D - V - E - N - T " von Doris und meiner Wenigkeit. Der glänzende goldene absolut bestaunenswerte Hochaltar, mittem in diesem - das über 300 Jahre alte 10cm große wächserne Christkindl, erschien im Dämmerlicht mystisch, magisch! Ein gemeinsames Adventlied zum Abschluss und dann zum Wirtn von Christkindl, dort wurde der grandiose Tag mit Speis und Trank beendet, Alle waren zufrieden und glücklich. Ich war sehr dankbar alle Wohlbehalten von Adlwang zum Christkindl gebracht zu haben!

Danke für das Vertrauen und die Disziplin.

Lg euer Pilger Helmut